Mit der Lone Star auf der Classic Week 2024

Nachdem uns die Classic Week 2019 noch in guter Erinnerung war, freuten wir uns natürlich auf die diesjährige Veranstaltung, die mit 206 Meldungen alles bisherige übertraf. Es kamen allerdings dann nur 185 Boote, was aber immer noch einen Rekord darstellte.
Unsere Crew: Harald (Co-Skipper), Norbert S., Konrad, Julia und ich als Skipper. Zwei Crew-Mitglieder, Tomas und Steffi, mussten leider kurzfristig absagen, sodass wir zu fünft gestartet sind, aber im Verlauf der Woche doch noch mit Floh und Steffi Zuwachs bekamen. Leider hat sich dann Harald verletzt, sodass er die letzten beiden Regatten vom Land aus beobachten musste.
Bereits in Aabenraa war klar, dass wieder höchst unterschiedliche Klassiker dabei waren. Von Hansa Jollen, Jollenkreuzer und zahlreichen Folkebooten bis hin zu diversen Kreuzeryachten, den 12ern Anita, Anitra und Sphinx sowie der Germania VI. In der Vorbereitung wurde vom Freundeskreis Klassischer Yachten e. V. (FKY) besonderer Wert darauf gelegt, dass auch sehr kleine Klassiker mit dabei sind.
Gute Verpflegung, musikalische Untermalung der Abendveranstaltungen, viel Information und viele Begegnungsmöglichkeiten machen die Classic Week zu einem ganz besonderen Event. Nicht zu vergessen, das Erlebnis, so viele schöne und gepflegte Yachtklassiker kompakt vorzufinden.
Ein ganz großes Lob an die Verantwortlichen und ehrenamtlich Beteiligten vom FKY und auch für die Unterstützer auf der dänischen Seite. So mal schnell einen Hafen für 185 Boote frei zu bekommen, ist schon eine Mammutaufgabe. Beispiel Hørup, hier hat der dortige Yachtclub auf seine traditionelle Mitsommer-Mittwochsregatta verzichtet, also auf ihr Highlight des Jahres. Ebenso verzichteten die Fischer auf einen Arbeitstag, da ein Auslaufen nicht mehr möglich war.
Das Wetter war insgesamt sehr durchmischt, von Flaute bis Starkwind, von Sonne bis zu heftigen Regenschauern, sodass eigentlich jede Wettfahrt zur richtigen Herausforderung wurde. Wir fuhren im Lauf der Woche Genua 1, Genua 4, Blister und das Groß auch schon mal im ersten Reff.
Es gab insgesamt 13 Wertungsgruppen und sechs Startgruppen. Wir waren mit der Lone Star in der Wertungsgruppe 2 Kreuzeryachten und in der Startgruppe 1, also mit den ganz großen unterwegs. Unsere Starts klappten einigermaßen gut, nur einmal hatten wir Pech, dass zwei 12er in Luv an uns „vorbeiflogen“ und wir damit – ohne Wind – so gut wie keine Fahrt mehr machten. Bei einem anderen Start, bei dem die Startfolge verändert wurde, erst kleine, zuletzt die großen Boote, hatten wir das Vorbereitungssignal leider mit dem Ankündigungssignal verwechselt, was uns etwas verspätet über die Startlinie brachte.
Insgesamt ist unsere Lone Star bei Segelwechseln während der Wettfahrten etwas im Nachteil. Viele der Klassiker haben modernstes Segelmaterial an Bord und häufig auch ein oder zwei Rollvorsegel, die natürlich ein schnelleres Anpassen an veränderte Wind- und Kursbedingungen bringt. Auch haben wir mit dem KLR Handycap von 139 etwas gehadert, da im Vergleich die 17m Yawl „Peter von Sestermühe“ mit KLR142 und mindestens doppelter Segelfläche häufig unter den ersten drei der Gruppe 1 war.
Pünktlich zur Eröffnung der Kieler Woche liefen wir mit der Wettfahrt „Rendezvous der Klassiker“ in der Kieler Förde ein. Ziel war beim Kieler Yachtclub in Düsternbrook. Im Becken 4 war dann Endstation und abends noch eine tolle Abschlussfeier, mit launigen Reden, guter Musik und einen schmackhaften Büffet. Wir schafften zwar nicht die Siegertreppchen, aber für die ausdauernde Teilnahme gab’s für uns noch eine Flasche Fair Winds Pantaenius Dry Gin.
Nachfolgend die Auflistung mit den Regatten und unsere Platzierung in Klammer. Unsere Wertungsgruppe 2 hatte 22 gemeldete Yachten. Es beteiligten sich aber nicht alle an den Wettfahrten.
13.06. Anreise mit der Bahn und Yachtübernahme in Flensburg, Marina Sonwik
14.06. Flensburg – Sonderburg Stadthafen
15.06. Sonderburg – Aabenraa (Abenrade), Auftakt zur CW24
16.06. Wettfahrt Aabenraa – Dyvig via Genner Bugt und rund Barsø (Platz 8)
17.06. Hafentag in Dyvig am Badehotel 16.6. mit Vorträgen zu Sicherheit, Wetter und Versicherungen
18.06. Wettfahrt Dyvig – Høruphav via Als-Sund (Platz 6)
19.06. Wettfahrt Høruphav – Flensburg, „Sydbank-Classic-Cup“ (Platz 7)
20.06. Wettfahrt Høruphav – Schleimünde/Kappeln (keine Wertung)
21.06. Wettfahrt Schlei Offshore – Dreieckskurs (Platz 5)
22.06. Wettfahrt Schlei – Kiel „Rendezvous der Klassiker“ (Platz 9)
23.06. Abschied nach dem Frühstück und Heimfahrt mit der Bahn
Seemeilen insgesamt 238
Die Ergebnisse sind in manage2sail.com abrufbar.
Weitere Infos unter www.classic-week.de.
Norbert Woop (Fotos: Nico Krauss, M. A. Fritsche, M. Mateika, Norbert Woop und Crew)