Ehrenamt im YCN: Stephan Keßler

Zum Yacht-Club Nürnberg bin ich als „Spätberufener“ durch Zufall gekommen. Früher bin ich im Urlaub intensiv Sport-Katamaran gefahren, nach genügend Steckern etc. auch im Doppeltrapez als Steuermann. Mit Wind und Welle war ich also schon ganz gut vertraut, aber eben nur mit einem Kat-Schein. Erst vor ein paar Jahren brachte mich ein Freund zum Hausboot-Fahren auf der Havel, wofür man auch nur einen Charter-Schein braucht, um die wichtigsten Regeln auf dem Wasser zu beherrschen. So habe ich dann auf einer „Gartenhütte mit Veranda auf zwei Kanus mit Außenborder“ zwei entspannte Urlaube zu Corona-Zeiten verbracht. Dann kam aber der Wunsch, als in Berlin zu Eiserner-Vorhang-Zeiten Aufgewachsener auch einmal eine Runde durch den Wannsee und unter der Glienicker Brücke (kam damals in jedem Agentenfilm als Agenten-Austausch-Ort vor) zu machen, und das geht nur mit Sportbootführerschein. Über Birger Gilson kam ich zum YCN und habe den SBF-Binnen – wegen meiner Kat-Vorgeschichte auch gleich unter Segel – gemacht, und der Praxis-Prüfer der Motorboot-Prüfung hat mich noch während der Prüfung überzeugt, doch auch gleich die Praxis-Prüfung für den SBF-See zu machen. Damit war dann auch gleich der Anfang für den weiteren Weg zum SKS und den Funkscheinen gelegt, die ich in den letzten Jahren abgelegt habe. Die Praxis zum SKS habe ich bei Mitfahrten auf  Prüfungstörns auf der Lone Star auf der Ostsee und auf einem „modernen“ Boot vor Istrien trainiert, bevor ich im letzten Jahr dann den SKS auf der Lone Star bestanden habe. Was mich beim YCN, der Lone Star und den Skippern absolut überzeugt hat: im Vergleich zu meinen anderen Fahrten (ich habe auch noch Skippertrainings im Mittelmeer mitgemacht) die Fokussierung auf gute Seemannschaft, bei allem Alter der Lone Star der technisch saubere Zustand, gepaart mit sehr ursprünglichem Segeln, und auch die umsichtig/vernünftige Sicherheitsphilosophie. Dieses Jahr habe ich erstmals im Mittelmeer selbst erfolgreich geskippert. Weitere Fahrten im Mittelmeer und auf der Ostsee sind geplant.
Als Ruheständler macht es mir nun Spaß, neuen Scheinanwärtern zu helfen, indem ich als Trainer Theoriestunden oder Praxisbegleitung übernehme; da nehme auch ich selbst etwas mit, quasi als Rehearsal. Außerdem unterstütze ich Tom Zierbock und das Seesegel-Team, indem ich die Seesegel-Treffen organisiere.
Ach ja – und unter der Glienicker Brücke bin ich 2022 nicht nur durchgefahren, sondern habe unter ihr sogar angelegt!
Fair winds and calm sea, Stephan